Bernhard Eicher
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28. September 2020 durch Bernhard Eicher in Allgemein

Stadt und Agglomeration Bern: Gemeinsam an Stärke gewinnen

Die Politik in der Stadt Bern gibt häufig Anlass zu Kritik. Trotzdem hat Bern auch Stärken. Gelingt es künftig, die gegenseitige Rücksichtnahme von Stadt und Agglomeration Bern zu verbessern, eröffnen sich hieraus grosse Chancen. Deshalb sollten bei den Kommunalwahlen im Herbst primär Menschen unterstützt werden, welche die Gemeinsamkeiten von Stadt und Agglomeration Bern erkennen.

Stadt Bern: Sowohl Fluch als auch Segen

Zuerst zum Negativen: Die Stadt Bern steht finanziell mit dem Rücken zur Wand, bereits 2019 wurde ein Defizit in zweistelliger Millionenhöhe erzielt. Weiter kümmern sich viele stadtberner Politiker kaum um das lokale Gewerbe, selbst in Zeiten der coronabedingten Wirtschaftskrise nicht. Im Wohnungsbau werden verschiedene Gruppierungen – insbesondere gemeinnützige Genossenschaften und klassische Investoren – gegeneinander ausgespielt, obwohl mit moderner Stadtplanung mehr Fläche für alle geschaffen werden könnte. Und die einseitige Bevorzugung des Velos durch die abtretende Verkehrsdirektorin geht mittlerweile selbst eingefleischten Linken auf den Wecker.

Doch die Stadt Bern hat auch viel Positives zu bieten: Wir verfügen – neben der naturbedingten hohen Lebensqualität – über eine der grössten Universitäten der Schweiz sowie eine breit aufgestellte Fachhochschule, haben eine lebendige Szene aus Gewerbe- und Restaurantbetrieben, verfügen dank der starken Präsenz der öffentlichen Verwaltung über viele krisenresistente Arbeitsplätze, sind kantonale Vorreiter beim Thema Kinderbetreuung, haben ein ausgezeichnetes ÖV-Netz und stellen mit YB sowie dem SCB zwei nationale Sportgiganten.

Gegenseitige Rücksichtnahme gefragt

Die Ausgangslage für Bern, sich wirtschaftlich und gesellschaftlich weiterzuentwickeln, ist also trotz Kritik gut. Wer die Prosperität der Stadt Bern nun aber als Anliegen eines Städters abtut, greift zu kurz. Letztlich sind Stadt und Agglomeration Bern unweigerlich miteinander verbunden. Am offensichtlichsten ist dies beim Thema Mobilität: Viele von uns bewegen sich täglich über mindestens eine Gemeindegrenze, ohne davon jedes Mal bewusst Kenntnis zu nehmen. Auch arbeiten viele Menschen aus der Agglomeration in der Stadt Bern respektive vice versa. Und schliesslich dürfen die städtischen Kulturveranstalter – seien es Theater, Kinos oder Nachtclubs – auch viele hochwillkommene Gäste aus der Agglomeration begrüssen.

Die Einwohnerinnen und Einwohner sowohl der Stadt Bern als auch der Agglomeration Bern haben somit ein eminentes Interesse an gegenseitiger Rücksichtnahme. Was im Alltag gut funktioniert, klappt in der Politik leider nur bedingt. So versucht die politische Mehrheit in der Stadt Bern den motorisierten Verkehr aus der Agglomeration möglichst fernzuhalten und lullt sich mit utopischen sowie wirtschaftsschädigenden Anforderungen an Gewerbe und Investoren in eine Illusion der moralischen Überlegenheit. Da ausgerechnet viele Autopendler, Gewerbetreibende und Investoren aus der Agglomeration stammen, folgt die Quittung häufig postwendend über das kantonale Parlament. Die Stadt Bern dringt mit ihren Anliegen auf kantonaler Ebene kaum durch, meist ist sie mit ihren Ansinnen völlig alleine.

Chance zur Veränderung

Am 29. November 2020 besteht nun die Möglichkeit, die städtische Regierung sowie das Parlament neu zu besetzen. Im Herbst 2020 haben auch diverse Agglomerationsgemeinden Wahlen. Es besteht also die Gelegenheit, Politikerinnen und Politiker zu unterstützen, welche Stadt und Agglomeration Bern als Ganzes verstehen. Von einer wirtschaftlich und gesellschaftlich wachsenden Stadt Bern profitiert auch die Agglomeration. Und wenn wir Städter die Agglomerationsgemeinden endlich als gleichwertige Partner verstehen und besser mit ihnen kooperieren, finden wir vielleicht auch für Anliegen auf kantonaler Ebene einfacher Verbündete. Gemeinsam gewinnen wir an Stärke.

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